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Haltung
Terrarientypen
Für Skorpione verwende ich persönlich eigentlich nur Terrarien, die von oben zu öffnen sind.
Der Grund dafür ist, das Skorpione keine glatten Flächen hochklettern können, da sie keine "Haftpolster" an den Füßen haben wie z. B. viele Spinnen. Die Terrarien sind also so sicherer zu bedienen und es passiert nicht beim Einfangen, das ein Skorpion entwischt.
Hierzu kann man zu den 'Faunaboxen' (Kunststoffterrarien) greifen.
Ich mag Glas allerdings lieber. Man kann sich seine Terrarien auch selber bauen. Wenn man es nicht kann oder will, kann man ein Falltürterrarium nehmen und dieses auf den "Rücken" stellen, so hat man auch den oberen Eingriff.
Es sollte möglichst darauf geachtet werden, das zwei ausreichend große Lüftungsflächen (Aluminium- Lochblech oder Drahtgaze) eingebaut sind, um den Luftaustausch zu gewährleisten. Eine Lüftungsflächen sollte im unteren Bereich sein, eine im oberen Bereich.
Man sollte UNBEDINGT auf Ausbruchsicherheit achten!
Bodengrund und Verstecke
Der Bodengrund sollte in einem Wüstenterrarium aus Sand, Kies oder einem Erd-Sandgemisch bestehen.
Für grabende Arten muss der Bodengrund grabfähig sein, damit sich die Skorpione Höhlen graben können.
Dazu mischt man Lehm oder Tonmehl in das Substrat.
Für grabende Arten:
Sand-Lehm, Sand-Tongemisch
Man kann auch verschiedenes zusammenmischen
--> Hauptsache es ist grabfähig
Für nicht grabende Arten:
Kies, Sand, Erde-Sandgemisch, ...
--> Auch hier kann man sich was zusammenmischen
Hauptsache, es kommt einer Wüste gleich
Welcher Sand?
Fragt man im Zoofachgeschäft nach, so bekommt man oft den teuersten Sand gezeigt.
Dieser ist aber abolut nicht notwendig.
Ich persönlich verwende Spielkastensand (der ist mit Sicherheit nicht giftig) gemischt mit Lehm (von draußen oder aus dem Töpferladen).
Das wird dann so lange gemischt, bis das Verhältnis vom Sand und Lehm stimmt (nicht zu hart nicht zu weich).
Vogelsand ist dagegen nicht geeignet, da er scharfkantig ist und so die Bücherlungen sowie andere Organe des Skorpions verletzen könnten.
Verstecke müssen vorhanden sein, da der Skorpion sich sonst weder vor dem Licht, noch vor der Hitze schützen kann. Das endet tödlich.
Er kommt zudem nie zu Ruhe, da er in der Natur seinen Fressfeinden ausgeliefert wäre.
Als Verstecke kommen Wurzelstücke, Holzstücke, Steine, Rinde und anderes in Frage.
Es können auch Klettermöglichkeiten angeboten werden.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Die Temperatur sollte in Wüstenterrarien bei 30-35°, lokal auch bis 40°C (durch einen Spot) liegen.
Man kann allerdings nicht alle Arten gleich halten, einige brauchen es dann doch kühler.
Womit soll das Terrarium beheizt werden?
Am besten wäre eine Glühbirne, da sie am natürlichsten ist, denn das Licht und die Wärme kommen von oben.
Heizmatten können verwendet werden, allerdings keinesfalls am Boden. Grund: Skorpione graben bei Hitze instinktiv nach unten, da es dort in der Natur kühler ist. Eine Heizmatte am Boden würde das Gegenteil bewirken und möglicherweise zum Tod des Skorpions führen.
Welche Lampe?
Auch hier braucht man keine Angst um seinen Geldbeutel zu haben, denn die teueren Lampen aus dem "Fachgeschäft" sind unnötig.
Skorpione benötigen weder UV-Licht, noch eine besondere Lichtintensität.
Ich benutze Lampen aus dem Baumarkt (keine Energiesparlampen) von 25 - >40Watt.
Die Luftfeuchte ist auch nicht zu verallgemeinern. Einig Wüstenskorpione benötigen auch eine gewisse Feuchte. Andere wiederum "lieben" Trockenheit.
Man sollte bei trockenheitsliebenden Arten max. 1 mal alle 3 Monate Trinkwasser anbieten, bzw. kurz drübersprühen.
Bei Skorpionen die eine gewisse Feuchte benötigen sollte 1x pro Monat Wasser zur Verfügung stehen.
Skorpione die aus Steppen oder sogar Küstenwüsten stammen, brauchen es vielleicht noch einen "Tick" feuchter, daher kann man alle 3 Wochen kurz sprühen.
Die meisten erhältlichen Wüstenskorpione aber, wollen es knochentrocken.
Wichtig: Sollte es dauerhaft zu feucht sein, besteht die Gefahr von Mykose (Pilz)!
Ernährung
Skorpione in Gefangenschaft zu füttern ist unproblematisch, da sie alle möglichen Arthropoden fressen und zudem sehr sparsam sind. Manche Skorpione fressen in der Natur bevorzugt Spinnen und andere Skorpione. Dies muss im Terrarium nicht nachgeahmt werden, da diese Tiere nur aus ökologischen Gründen gefressen werden.
Es ist auch nicht empfehlenswert Wirbeltiere wie Mäuse zu verfüttern, obwohl das einige Arten mit Sicherheit schaffen würden.
Die häufigsten Futtertiere sind Heimchen, Mittelmeergrillen, Steppengrillen, Wüstenheuschrecken, Fauch- bzw Totenkopfschaben sowie Mehlwürmer.
Ich habe die Erfahrung gemacht, das die meisten Skorpione lieber Grillen und Heimchen fressen als beispielsweise Schaben. Ich biete deshalb zu 90% nur diese an.
Ich rate davon ab, Tiere die nicht adult sind mit Futtertieren (insbesondere Grillen) zu füttern die größer oder ebensogroß sind wie der Skorpion, da diese Tiere durchaus Fleisch fressen. Ein Skorpion könnte während der Häutung angefressen werden, denn in diesem Zustand ist selbst der giftigste Skorpion absolut hilflos.
Es sollten auch nicht mehr Futtertiere in das Terrarium gegeben werden, als dann auch wirklich gefressen werden.
Futtertiere zu züchten lohnt sich eigentlich nur bei einem größeren Skorpionbestand.
Wie oft füttern?
Wie bereits angesporchen, kommen Skorpione mit sehr knapper Kost aus. Die meisten Halter füttern ihre Skorpione ein mal pro Woche. Ich finde das allerdings zu viel. Ich füttere in sehr unregelmäßigen Abständen.
Mal bekommen meine Skorpione 2 Futtertiere wöchentlich, mal nur 1 in 2 Monaten. Das schadet den Tieren in keinster weise.
Trächtige Weibchen und Jungtiere sollten aber öfter gefüttert werden. Ebenso sollten die Skorpione vor einer Paarung gut gefüttert werden.
Trinkbedarf:
Wüstenskorpione können zwar ihren Flüssigkeitsbedarf über ihre Beute decken, viele nehmen aber auch gerne Wasser an wenn es angeboten wird.
Ab und zu (nicht zu oft!) kann man Wasser anbieten, dieses kann man in einen Flaschendeckel oder einer kleinen Schale anbieten. Um ein ertrinken zu verhindern kann man einen Stein in die Schüssel legen.
Viele Arten reagieren oft recht wasserscheu im Kontakt mit dem offenen Wasser. In diesen Fall kann man das Wasser in Form eines Schaumstoff- oder Zellstoffstücks anbieten (dieses sollte sich in einer Schale befinden).
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